Es läuft die letzte Minute, als in Rosellen der Kessel explodiert! Danny Hepner hat gerade kurz vor dem Abpfiff den 3:2-Siegtreffer für den SVR erzielt, damit einen späten Doppelpack geschnürt und die Gelbschwarzen zu einem extrem wichtigen und emotionalen Sieg geballert.
Jetzt brechen alle Dämme. Der komplette Kader flutet den Platz, Matchwinner Danny lässt sich feiern und präsentiert sein Sixpack. Keine Frage, dass er nach dem Abpfiff vom Fanclub Franziskaner Nord das rote Sakko für den "Man oft the match" überreicht bekommt. Denn es ist nicht die erste Aktion des Stürmers, in der er sich verhaltensauffällig zeigt...
Es ist ein Krimi in drei Akten und am Ende gewinnt die Moral. Der Reihe nach:
Die Gäste aus „Hippelank“ sind hochmotiviert und versuchen alles, um dem SVR den Abend zu vermiesen. Nach gerade einmal fünf Minuten ist es der Grimlinghausener Fabio Dittrich, der kurz vorm Sechzehner nur per Foul zu stoppen und den daraus resultierenden Freistoß höchstpersönlich direkt verwandelt. Der frühe Rückstand schockt die Gastgeber aber nicht, sondern ist ein kleiner „Hallowach-Ruf“ und der SVR drängt auf den Ausgleich. Danny Gohr, sonst eher bekannt fürs Verteidigen, schießt einfach mal aus sehr spitzem Winkel und mit Hilfe des Innenpfostens steht es 1:1 nach 13 Minuten.
Beide Mannschaften bieten ein sehr kampfbetontes Spiel und gehen ein hohes Tempo, die Vorstöße des SVR bleiben ohne Erfolg und die Konter der Gäste bringen immer Gefahr mit sich. Mit diesem Unentschieden pfeift der sehr souveräne Unparteiische Amin Lamsayah zur Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit machen die Rotschwarzen dort weiter, wo sie aufgehört haben - mit viel Druck auf den Gegner, dabei hinten aber sehr dicht und diszipliniert. Dies liegt auch an der ruhigen Art des Trainers Milad Bastanipour, der sein Team bestens auf den SVR eingestellt hatte.
Spielerisch und optisch ist aber der SVR über weite Strecken das dominantere Team.
Doch oft kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Die Gäste nutzen eine Lücke in der SVR-Abwehr und Miguel Fernández macht es wie einst Arjen Robben, zieht von außen in die Mitte und versenkt die Kugel wunderschön in die lange Ecke. Damit liegt der SVR vor der Schlussphase unerwartet mit 1:2 hinten, doch das Team von Coach Dicky Otten gibt sich und vor allem das Spiel noch lange nicht auf und erhöht nun den Druck auf die Gäste.
Der SCG aber schmeißt sich in jeden Schuss und verteidigt die Führung mit Mann und Maus.
Ein Foul an Kapitän Jojo Meuter pfeift der Schiri dann und zeigt auf den Punkt, doch Eddy Hildenberg verwandelt diesen nicht, sondern schießt den Ball Richtung Schlicherum.
Moral und Wille sind an diesem Abend beim aber SVR größer als alles andere und irgendwann ist der Druck auf die Gäste so hoch, dass diese einknicken.
Willkommen zur völlig bekloppten Mühlenbusch-Party - und zur großen Hepner-Show!
Nach einer maßgenauen Flanke von Calli Königs versenkt der Oldie Hepner die Kugel zum 2:2-Ausgleich per Kopf in der 81. Minute.
Der SVR erhöht daraufhin noch einmal das Tempo und drückt die Gäste nun komplett hinten rein. Dies wird dann in der Schlussminute auch belohnt, dank des Doppelpacks von Danny Hepner, der mit dem 3:2-Siegtreffer die komplette Mühlenbusch Arena zum Toben bringt.
Rosellen ist besoffen vor Glück - erstmal nur sprichwörtlich, später wird sich das ändern...
Ein Sieg der Moral und des Willens für die Elf von Dicky Otten. Der ist anschließend wortkarg. "Der Trainer sagt heute nichts", sagt er fix und fertig.
Und Doppelpacker Hepner freut sich in der Kabine über die Erfüllung seines Musikwunschs "Achterbahn" von Helene Fischer.
Jetzt stehen noch zwei Spiele auf dem Programm, am Sonntag geht es für den SVR (vielleicht) zum Derby beim Tabellenletzten nach Hoisten und am letzten Spieltag und letzten Spiel des Jahres kommt es zum Spitzenspiel gegen den aktuellen Spitzenreiter SVG Grevenbroich.
